Am 29. Mai 2015 fand zum ersten Mal die Single-Award-Night in Berlin statt. Ausgezeichnet wurden Projekte, die sich auf unterschiedliche Weise für die Belange von Singles einsetzen – die gesellschaftliche Relevanz des Themas wurde während der Verleihung immer deutlicher.
Bei der ersten Single-Award-Night wurden insgesamt drei Preise an Projekte verliehen, die einen positiven Effekt auf das Leben von Singles haben.
Den ersten Platz teilten sich zwei Preisträger. Ein Single-Award wurde an das Trendy Single Magazin verliehen. In der Begründung der Jury heißt es: „Die Publikation stellt das Singlesein als ein bewusst gewähltes Lifestyle-Konzept vor. Zum anderen bietet es auch Singles, die sich eine Partnerschaft wünschen, eine Plattform, um sich individuell und persönlich vorzustellen.“
Der zweite erste Preis ging an das Berliner Start-Up „Socialmatch“, das Spieleabenden in Bars veranstaltet. Jurysprecherin Pamela Moucha erklärte: „Socialmatch macht es möglich, auf spielerische und damit unverkrampfte Art neue Leute kennenzulernen. Auf gelungene Weise wird der Fokus weg vom Status ‚partnersuchender Single’ hin auf den Status ‚interessanter Mensch’ gelegt.“
Ein Sonderpreis ging an den Kreuzfahrtanbieter „Norwegian Cruise Line“ für sein Single-Kabinen-Konzept.
Um in das Thema des Abends einzuführen, gab es vor der Verleihung eine lebhafte Podiumsdiskussion, bei der auf die vielen Aspekte des Thema „Singles“ eingegangen wurde. Auf der einen Seite argumentierte der Autor und Journalist Clemens Glade für die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Problembewusstseins im Bezug auf den „Single“. Dem setzte der Geschäftsführer von adamare SingleReisen, Veranstalter des Abends, entgegen: „Man darf den Single nicht als problembehaftetes Phänomen sehen, sondern viel mehr als eine mögliche Lebensalternative, mit der nichts falsch ist.“ Butzko fügte hinzu: „Es darf kein Makel sein, ein Single zu sein.“
Der „Single“ ist das Thema der Zukunft, auch wenn er jetzt noch nicht die Titelseiten beherrscht. Die Frage, wie sich eine Gesellschaft wandeln muss, wenn immer mehr Bürger Singles sind, wird die Politik und den Diskurs bestimmen. Die Single-Award-Night war ein Schritt in die richtige Richtung und hat gezeigt, dass der Single ein fester und wichtiger Bestandteil der Gesellschaft ist und dass es Zeit ist, über dieses Thema auch dementsprechend zu diskutieren.
Begründung: Das Trendy Single Magazin fährt zweigleisig - zum einen stellt es das Singlesein als ein bewusst gewähltes Lifestyle-Konzept mit dem Single als "Trendsetter" und positivem Leitbild vor. Zum anderen bietet es auch Singles, die sich eine Partnerschaft wünschen, eine Plattform, um sich individuell und persönlich vorzustellen. Auf diese Weise macht sich das Magazin also gleich zweifach um die Singles verdient: Es wendet sich an die, die es bleiben wollen, und an die, die den Singlestatus hinter sich lassen wollen.
Begründung: Unglücklich Single zu sein mündet ebenso wie die aus diesem Zustand resultierende Partnersuche gern und häufig in der totalen Verkrampfung. Deshalb gefiel der Jury ganz besonders die bei SocialMatch zugrunde liegende Idee, auf spielerische und damit unverkrampfte Art neue Leute kennen zu lernen. Hier wird auf gelungene Weise der Fokus weg vom Status "partnersuchender Single" hin auf den Status "interessanter Mensch" gelegt.
Begründung: Bei Norwegian Cruise Line bekommt die Kreuzfahrt für Singles eine ganz neue Bedeutung. Die Studios sind hier auf einzigartige Weise in ihrem Design und ihrer Funktionalität explizit auf Alleinreisende zugeschnitten. An Bord von 4 Luxusdampfern bietet das Kreuzfahrtunternehmen schicke Studios speziell für Einzelreisende zu einem sehr fairen Preis, nämlich ohne die sonst üblichen Zuschläge für die Einzelbelegung. Zudem hat man als Singlegast in den Studios exklusiven Zugang zur mondänen Privatlounge, wo man beim eisgekühlten Drink mit den anderen Studiogästen ins Gespräch kommen kann.
Bei allen Fragen, Interviewwünschen und für weitere Bilder der Verleihung schreiben Sie eine E-Mail an:
c.glade@grafenstein.net
Das Leben in der modernen Leistungsgesellschaft ist geprägt von Anforderungen und Möglichkeiten. Während auf der einen Seite immer mehr Chancen generiert werden, scheint die Idee von Erfolg an immer schmalere Begriffe gebunden zu sein. Nur 100 Prozent sind genug. Perfekter Job, perfekter Partner, perfekte Wohnung, perfekte Freunde. Darunter geht es nicht. Und Facebook suggeriert uns, dass unsere Bekannten all das bereits haben. Für den kleinen Fehler haben wir keinen Platz mehr, jedes Abweichen von der Norm ist ein Versagen. Schein ist Substanz. In dieser Zeit der konstanten Anforderung, die sich in eine intrinsische Überforderung gewandelt hat, braucht es Menschen, die den Mut haben widerständig zu bleiben, autark und selbstständig. Menschen, die ganz klar sagen: Ich glaube an meine Art von Glück, keine andere macht mich glücklich.
Es gilt wieder zu erkennen: Zum Glück führen viele Wege zum Glück. Gerade im Bereich der Beziehungen ist die Vorstellung von Ehe, Kombi, Hund und 2 ½ Kinder immer noch wirkungsmächtig. In Film, Fernsehen, Werbung – überall sind Singles halbe Menschen, Kinderlose auch gleich herzlos, Einzelgänger auch verrückt. Es ist offensichtlich, wenn sie allein sind, dann muss etwas mit ihnen nicht stimmen. Das ist Unfug! 100 Menschen haben 100 verschiedene Vorstellungen vom Glück! Jedes Glück ist okay für den, der es findet. Keiner hat das Recht, einem anderen vorzuschreiben, nach welcher Art von Glück er zu streben hat. Mein Glück ist nicht dein Glück – aber auch dein Glück ist okay. Dafür setzen wir uns mit dem Single Award ein!
Meine Freundinnen fühlen sich zu Unrecht als „frustrierte Singles“ abgestempelt, denn keine von ihnen fühlt sich einsam und ungeliebt. Leider herrscht in manchen Köpfen immer noch die Meinung vor, man sei erst mit Partner/-in komplett. Das wird sich mit Aktionen wie dem Single Award hoffentlich ändern!
Ich hoffe, dass die Single Award Night mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse und Wünsche der Singles schaffen kann, damit ein vorübergehendes oder dauerhaftes Singleleben - gerade ab Mitte 30 - als eine normale legitime Lebensform angesehen wird - und sich immer weniger Menschen dafür rechtfertigen müssen.
Singles kommen in unserer Gesellschaft zu kurz. So einfach ist es! Daran müssen wir alle arbeiten. Als eine Gemeinschaft und als Menschen, die für einander da sein wollen und sich füreinander interessieren. Denn dass man Single ist, heißt nicht, dass man allein sein muss.
Viele unserer Gäste möchten als Single in der Öffentlichkeit nicht als solcher wahrgenommen werden. Insofern scheinen in unserer Gesellschaft viele Menschen der Meinung zu sein, daß mit Singles „etwas nicht stimmen kann“. Wir möchten, daß dieses ziemlich verzerrte Bild durch den Single Award geradegerückt und Single-Dasein zukünftig als ganz normale Lebensform gesehen wird. Denn Single-Dasein ist eine Möglichkeit, nicht Makel!
Es ist wichtige ein paar Glanzlichter in den Fokus zu rücken, die das Selbstbewusstsein und Selbstverständnis von Singles positiv stärken. Die dazu beitragen, das Image von Singles in der Gesellschaft ein wenig gerade zu rücken und Singlesein nicht mehr als eine möglichst schnell zu überbrückende Phase, sondern unter Umständen eben auch als bewusst gewählte Lebensweise zu betrachten. Darum ist der Single Award absolut adäquat, um nicht zu sagen: überfällig.